Taufe in der Elbe

Am Sonntag d. 4. Juli durften wir als frei:kirche eine Taufe in der Elbe miterleben. Vier Menschen wollten sich nach einem persönlichen Zeugnis auf diese Weise öffentlich zu Jesus bekennen. Bei sonnigem Wetter hatte sich um 10 Uhr ein großer Teil unserer Gemeinde, mit Campingstühlen und Picknickdecken ausgerüstet, am Fliegenberger Strand eingefunden, um dieses freudige Ereignis miteinander zu feiern. Es gab nicht nur einen ansprechenden Gottesdienst unter freiem Himmel, sondern anschließend auch viel Raum und Zeit, sich ausgiebig auszutauschen und die mitgebrachten Speisen zu genießen. Die Elbe lud sogar einige zu Baden ein. Das Ganze fand vor der wunderschönen Kulisse der vorbeifahrenden Schiffe statt. Die Kirche in Fliegenberg hatte uns ihr schönes Elbgrundstück für diesen Zweck zur Verfügung gestellt. Damit fand diese Taufe beinahe an einer historischen Stelle statt, denn nicht weit von Fliegenberg, nämlich in Hamburg-Steinwerder, fand am 23. April 1834 die erste baptistische Taufe auf dem europäischen Festland statt.

Wie Christopher Mahn seine Taufe an diesem Tag erlebte:

Taufe…ein starkes Wort. Durch die Taufe bekennt man sich öffentlich zu der persönlichen Entscheidung, sein Leben komplett in Gottes Hände zu legen und ihm zu vertrauen. Nun gut, das klingt ja so ganz schön, aber wie erlebt man das konkret?

Ein Blick in meine Vergangenheit hilft verstehen, wie es dazu kam, dass ich mich schließlich doch zur Taufe entschieden habe. Gedanklich wollte ich mich nämlich schon länger taufen lassen, aber ich habe es immer vor mir hergeschoben. Ich weiß nicht wie lange, aber in meinem Umfeld habe ich immer wieder gehört, dass man das gerne vor sich herschiebt und sagt „Irgendwann wird schon der Moment kommen, wo es plötzlich total Sinn macht, sich taufen zu lassen“. Bei mir dauerte das eine Weile, obwohl Gott eigentlich schon längst Teil meines Lebens war.

Für alle, die schon länger mit dem Gedanken spielen, sich taufen zu lassen, kann ich daher nur ermutigend weitersagen, dass alles gar nicht so schlimm ist, dass man nicht befürchten muss, aufmerksamkeitssuchend zu wirken oder dass es peinlich wäre. Das mag für ältere Generationen komisch klingen, aber in jüngeren Generationen sind diese Ängste teilweise sehr real und ließen auch mich vor einer Taufe zurückschrecken. Ich empfehle darum jedem einfach mal einen Tauf-Kurs zu besuchen und sich ein Bild von allem zu machen. Dabei stellt man sehr schnell fest, ob Taufe das Richtige ist.

Das die Taufe in der Elbe stattfindet sollte, haben wir Täuflinge erst im Taufkurs erfahren und dem auch zugestimmt. Eine Taufe in freier Natur war mir zwar aus der Bibel bekannt, war bei mir aber nicht so auf dem Schirm. Das einfach mal so zu machen war also auch ein bisschen eine Überraschung für mich. Schön war es auf jeden Fall und im Nachhinein finde ich sowas einfach klasse.

Der Tag war wie ein Geschenk Gottes. Das habe ich bei meiner Anreise mit meinem E-Scooter und dem Metronom gemerkt. Viele Züge hatten Verspätung oder sind ausgefallen. Trotzdem habe ich es irgendwie geschafft 10 Minuten früher als geplant an der Elbe zu sein. Wie das alles genau zusammenspielte, war für mich nochmal eine Bestätigung für meine Entscheidung. Als ich angekommen war, hatte ich auch keine Bedenken mehr. Alles machte irgendwie Sinn. Das Einzige, was mich ein wenig irritierte, war das ich ausnahmsweise nichts mitzuhelfen oder vorzubereitet hatte. Um mich herum wurde alles Mögliche aufgebaut und ich konnte den Tag einfach nur genießen. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal in einem Gottesdienst war und nicht selbst mitgemischt habe und irgendwie fehlte mir das in dem Moment.

Die Taufe an sich war wunderbar. Ich fühlte mich in der Elbe sehr wohl. Das Wetter war ja auch fabelhaft. In dem Moment fühlte ich mich sehr geborgen. Das kann man schwierig beschreiben, aber es ist ein bewegendes Erlebnis. Besonders bedanken möchte ich mich bei dem Musikteam, dass unsere Liederwünsche erfüllt hat. Das war sehr schön und hat das Ganze perfekt gemacht. Auch einen Dank an alle weiteren Personen, die mitgewirkt haben. Ich weiß, vieles ist von außen betrachtet nicht sichtbar, aber ihr macht das sehr gut. Vielen Dank!

Und nun zu der Frage, die sehr oft gestellt wurde: War die Elbe kalt? Nein, die Elbe war nicht kalt. Ich hatte mich ein bisschen auf Kälte eingestellt, aber in dem Moment war es das genaue Gegenteil. Es war sehr warm. :)